Marketingmethoden wie das Content- und das Inbound Marketing erfreuen sich in den heutigen Zeiten einer immer größer werdenden Beliebtheit. Der folgende Artikel soll die grundlegenden Aspekte des Content Designs beleuchten und Methoden aufzeigen, wie die Aufmerksamkeit eines Webseiten-Besuchers aktiv gesteuert werden kann und die Conversion-Rate dadurch deutlich gesteigert werden kann.
Was heißt eigentlich Content-Design?
Grob ausgedrückt versteht man unter Content-Design die Gestaltung digitaler Inhalte. Das könnten beispielsweise Texte, Bilder oder Videos sein. Schlicht alles, was im Internet gefunden werden kann. Gestaltet man diesen Inhalt ansprechend und erzielt dadurch eine gute User-Experience, so spricht man von Content-Design. Die Webinhalte sollen beim User also gezielt einen emotionalen Effekt auslösen und diesen in dem jeweiligen Moment aktiv beeinflussen.
Basis für eine gute Conversion-Rate: Die Landing-Page
Die Landing-Page erzielt statistisch gesehen die höchste Conversion-Rate und dies hat einen banalen Grund. Das Hick´sche Gesetz besagt nämlich, dass je mehr unterschiedliche Optionen zur Verfügung stehen, desto mehr Zeit für das Treffen einer Entscheidung benötigt wird. Die Optimierung der Conversion-Rate erfolgt also durch eine Reduzierung der Entscheidungsmöglichkeiten. Als gutes Beispiel dient hierfür der Internetkonzern Alphabet, der sich bei der Gestaltung seiner Suchmaschine Google auf ein einziges zentrales Element beschränkt hat. Zudem ist die Landing-Page in den meisten Fällen pflegeleichter als andere Webseiten aufgrund der Vereinheitlichung von OnePagern auf mobilen Endgeräten.
Content Design Grundsätze
Wohin das Auge des Betrachters wandert, ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer gezielten Gestaltung der Webseite. Die Blicke der User lassen sich nämlich gezielt durch sogenannte Fokuspunkte lenken. Fokuspunkte sind Bereiche, in denen deutlich mehr gestalterische Aspekte vorhanden sind als in anderen Bereichen. Für die Gestaltung dieser Fokuspunkte existieren mehrere Möglichkeiten:
- Minimierung der Gestaltung auf ein einziges Element.
- Platzieren von Elementen in der »Mitte« des goldenen Schnitts.
- Auffällige Gestaltung eines Elements.
- Verwendung von Freiraum
- Starke Kontraste in Form, Farbe und Größe.
- Klare Linienführung, die auf ein Element verweist.
Durch diese Grundsätze lässt sich das Auge des Users gezielt lenken. Sobald dies erreicht wurde, muss eine Interaktion des Users ausgelöst werden. Dafür reicht in den meisten Fällen der bloße Content nicht aus – vielmehr müssen die emotionalen Bedürfnisse des potenziellen Kunden befriedigt werden.
Emotionale Befriedigung
Der User soll Freude dabei empfinden, wenn er sich auf einer Landing-Page aufhält. Dies wird erreicht, indem die Landing-Page intuitiv und persönlich gestaltet wird. Eine Möglichkeit ist die Verwendung von Hero Shots. Diese dienen der emotionalen Identifikation und verleiten den User beispielsweise zu einem Klick auf einen Call-To-Action-Button. Auch das klassische Storytelling eignet sich für die Landing-Page. Indem das Storytelling durch Klick-Elemente ergänzt wird, wird der User nicht nur emotional befriedigt, sondern geht durch das Anklicken dieser Elemente auch Micro-Conversions ein.
Das Phänomen der Emergenz
Unter Emergenz versteht man ein Phänomen, bei dem sich Eigenschaften eines ganzen Elements erst durch das Zusammenwirken einzelner Elemente zeigen. Beispielsweise können bestimmte Formen oder Farben mit Funktionen verknüpft werden, die nacheinander erscheinen. Der User wird auf diese Art und Weise des Abrufens von Informationen emotional befriedigt und empfindet das vielbeschriebene „Aha-Erlebnis“. Dies kann durch folgende Animationen geschehen:
- Einzelne Bilder oder Elemente, die beim Scrolling fixiert bleiben.
- Verwendung von dreidimensionalen Buttons anstelle von Ghost-Buttons.
- Verwendung von Hovereffekten bei Buttons, Bildern und anderen Elementen.
- Animierte Zitate, Statements oder Klick-Elemente beim Storytelling.
- Erscheinen von Bildern, Texten und anderen Elementen beim Scrolling.
Social Proof
Bei Kaufentscheidungen verlassen wir uns oft auf unser Bauchgefühl oder hören auf den Rat von Freunden und Kollegen. Niemand möchte stundenlang vor dem Rechner sitzen und Vor- und Nachteile verschiedener Produkte gegeneinander abwägen. Deshalb verlassen wir uns lieber auf die Erfahrungen und Entscheidungen unserer Mitmenschen. In die Landing-Page gehören deshalb auch unbedingt Elemente, die diesen Social Proof belegen. Folgende Gestaltungselemente bieten sich an:
- Persönliche Erfolgsgeschichte eines zufriedenen Kunden.
- Kundenreferenzen in Form von Testimonials
- Einbindung von Kundenzählern (Dynamisch / Statisch)
- Diagramme, die der Veranschaulichung der Kunden dienen.
- Verweise zu erfolgreich umgesetzten Kundenprojekt.
- Bericht über die Teilnahme an Messen und anderen Veranstaltungen.
Berücksichtigt man diese Punkte bei der Gestaltung seiner Landing-Page, so lassen sich sowohl Interaktion, User-Experience als auch die Anzahl der Conversions deutlich verbessern. Man darf dabei nicht vergessen, dass es sich bei dem Content-Design um einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess handelt. Es bietet sich also an, über die Trial & Error-Methodeverschiedene Gestaltungsvarianten zu testen und anschließend deren erzielte Performance zu messen.
Hallo Moritz,
Vielen Dank für den sehr interessant geschriebenen Artikel der sehr viel wahres darlegt. Es ist schon echt bemerkenswert wie viele Faktoren der „Psychologie“ bei einer so schnell handelnden, intuitiven Entscheidung so mitspielen – und der Content Design – wenn gut umgesetzt zu einer erfolgreichen Conversion führen. Freue mich auf mehr Artikel dieser Art!
Grüße aus der Hitze in München
Leticia
Hey Leticia,
vielen Dank für dein Kommentar!
Grüße aus Konstanz am Bodensee
Moritz
Hey Moritz,
vielen Dank für diesen tollen Artikel. Viele Tipps, die ich als Webdesigner sofort ausprobieren möchte. Kennst du ein gutes Tool für die Einbindung von Kundenzählern? Ich finde die meisten sehr starr und langweilig.
LG
Niklas